Liesel Rosenthal
Liesel Rosenthal kam am 29. März 1944 als Tochter von Martha und Erich Rosenthal im Durchgangslager Westerbork zur Welt, nachdem ihre Familie bereits aus Ibbenbüren und Köln geflohen und am 3. Januar 1939 nach Rotterdam geflüchtet war.
Von dort aus wurde die Familie am 6. März 1940 nach Westerbork deportiert. Das Lager Westerbork weckte bei vielen Inhaftierten eine trügerische Atmosphäre, dass ihr Schicksal sich günstig gefügt habe: Das Lager verfügte über eine Krankenstation und eine Schule für die Kinder. Die Inhaftierten genossen Freiheiten, die sie zuvor mitunter nicht hatten. Dies mag erklären, wie Martha und Erich Rosenthal im Lager dazu kamen, ein weiteres Kind zu bekommen.
Liesel hatte einen älteren Bruder namens Karl, geboren am 8. April 1938. Am 4. September 1944 wurden Erich, Martha, Karl und Liesel mit einem Sammeltransport zunächst nach Theresienstadt deportiert. Am 23. Oktober 1944 wurden die Rosenthals nach Auschwitz verbracht, wo Martha, Karl und Liesel umgehend in einer der letzten Vergasungen am 25. Oktober 1944 ermordet wurden. Erich Rosenthal wurde am 13. Januar 1945 im KZ-Außenlager Golleschau ermordet.
Für Liesel Rosenthal wurde am 9. November 2024 an der Adresse Große Straße 69 in Ibbenbüren ein Stolperstein verlegt.