Familie Goldschmidt

Sal­ly Gold­schmidt (1904)

Nach dem Besuch der evan­ge­li­schen Schu­le, die sich damals neben der Chris­tus­kir­che befand, erlern­te Wal­ter Gold­schmidt das Metz­ger­hand­werk. Spä­ter über­nahm er gemein­sam mit sei­nem Bru­der Josef Gold­schmidt den Metz­ger­be­trieb des Vaters.

Nach­dem die Natio­nal­so­zia­lis­ten den Metz­gern jüdi­schen Glau­bens ver­bo­ten hat­ten, Vieh­han­del mit den Bau­ern zu trei­ben, ver­kauf­te Wal­ter Gold­schmidt nach dem Tod sei­nes Vaters Sal­ly Gold­schmidt 1936 die Metz­ge­rei. Der Ver­kaufs­preis wur­de von den Nazis vor­ge­schrie­ben. Wal­ter ver­ließ 1936 Deutsch­land. Er floh dann über Hol­land und Ita­li­en nach Süd­afri­ka. Sein Bru­der Josef ver­starb 1939 in Köln. Im glei­chen Jahr konn­te die Mut­ter, Rosa­lie Gold­schmidt, ihrem Sohn nach Süd­afri­ka fol­gen. Ihre Schwes­ter  Johan­na Rosen­thal wur­de 1942 nach The­re­si­en­stadt depor­tiert. Sie fand dort den Tod. Auch alle ande­ren Ver­wand­ten sind in Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern ums Leben gekom­men.

1976 erhielt Wal­ter, genannt Kiki, eine Ein­la­dung sei­ner frü­he­ren Sport­ka­me­ra­den der ISV in sei­ne Hei­mat­stadt. Mit ihnen hat­te er in sei­ner Jugend vie­le Jah­re gemein­sam Fuß­ball gespielt. Im Sep­tem­ber 1981 besuch­te er auf Ein­la­dung sei­nes alten Freun­des Wil­li Ben­diek sei­ne Hei­mat­stadt zum zwei­ten Mal. Kiki ver­starb am 5.10.1983 in Worces­ter / Süd­afri­ka.

Für Sal­ly, Rosa­lie, Josef und Wal­ter, sowie Johan­na Rosen­thal wur­den am 6. Okto­ber 2016 an der Adres­se Unte­rer Markt 10 Stol­per­stei­ne ver­legt.