Ewald Berger

Ewald Ber­ger, gebo­ren am 16. August 1914 in Ibben­bü­ren, gehör­te Jeho­vas Zeu­gen an. Er wur­de als Sol­dat zum Kriegs­dienst ein­ge­zo­gen, ver­wei­ger­te jedoch den Fah­nen­eid auf Adolf Hit­ler. Des­we­gen wur­de Ewald Ber­ger inhaf­tiert und vom Reichs­kriegs­ge­richt in Ber­lin-Char­lot­ten­burg am 21. Mai 1940 zum Tode ver­ur­teilt. Das Urteil wur­de am 15. Juni 1940 durch Ent­haup­tung voll­streckt. In den Akten des Gerichts fin­det sich zum Urteil der kur­ze Ver­merk: “Bibel­for­scher” und “Todes­stra­fe wegen Zer­set­zung der Wehr­kraft”.

Einen Monat vor sei­nem Tod schrieb Ewald Ber­ger am 15. Mai 1940 aus Brom­berg (im besetz­ten Polen) an sei­ne Mut­ter:

So ver­blei­be ich nun Dir, liebs­te Mut­ter mein, in der Fer­ne als Dein auf Frei­heit war­ten­der Sohn in gro­ßer Hoff­nung, Lie­be und Glau­be treu, Dein Sohn Ewald, Gott mit Dir.

Und er fügt die Ankla­ge hin­zu, die zu sei­ner Ver­haf­tung geführt hat­te:

Was ich ver­bro­chen habe, wisst ihr ja. Ich habe euch ja von Thorn (in Polen) aus mit­ge­teilt, dass ich eine Erklä­rung abge­ge­ben habe, dass ich unter kei­nen Umstän­den auf Men­schen schie­ßen und den (Fah­nen-) Eid leis­ten kann, da mir die­ses das Wort Got­tes ver­bie­tet, und ich habe es mit der Hei­li­gen Schrift begrün­det.

[Quel­le: Jeho­vas Zeu­gen in Deutsch­land, Archiv in Sel­ters]

In der Bevöl­ke­rung war nicht bekannt, dass Ewald Ber­ger hin­ge­rich­tet wor­den war. Es hieß, er habe auf der Suche nach sei­ner See­le Selbst­mord began­gen.

Für Ewald Ber­ger wur­de am 3. Novem­ber 2017 an der Adres­se Are­n­berg­stra­ße 1 in Ibben­bü­ren ein Stol­per­stein ver­legt.