Familie Leopold Rosenthal
In der Nordstraße 5, in der Nähe der Mauritiuskirche, wohnte Familie Rosenthal. Der Viehhändler Leopold Rosenthal, geboren am 2.5.1871, starb am 14. April 1937 im Alter von 58 Jahren. Bereits 1935 verlor er durch den Boykott der Nationalsozialisten gegenüber den jüdischen Viehhändlern und Metzgern seine wirtschaftliche Lebensgrundlage.
Seine Ehefrau Josephine, geborene Epstein, wurde am 8.10.1878 in Goch am Niederrhein geboren.
Zur Familie gehörten der Meta, Helene, Kurt (geboren 1904 in Ibbenbüren, gestorben am 9. Dezember 1932 in Saerbeck), Arthur (geboren am 14. Mai 1906 in Ibbenbüren, gestorben am 25. August 1906 in Ibbenbüren)[2], Fritz (geboren am 20. September 1907 in Ibbenbüren, gestorben am 29. Mai 1908 in Ibbenbüren)[2] Johanna, Josef und Else. Johanna Rosenthal wurde am 20.1.1933 Mutter eines Sohnes, der in Hamburg geboren wurde und den Namen Reinhard bekam.
Für einige jüdische Bürger aus Ibbenbüren waren Köln und Hamburg vorrangige Ziele bei dem Versuch, einer immer bedrohlicher werdenden Lage in ihrer Heimatstadt zu entkommen. Hier fand man noch intakte jüdische Gemeinden, die ihre Hilfe anboten.
Josephine Rosenthal zog am 17.8.1937 nach Hamburg in die Marktstraße 94. Ihre Tochter Else hatte in der Wrangelstraße 37 eine Bleibe gefunden.
1941 wurden die Rosenthals in das Ghetto Litzmannstadt deportiert, wo sie am 3.5.1942 ermordet worden sind.
Josef Rosenthal emigrierte 1937 über die Niederlande nach Belgien. Dort wurde er aufgegriffen und nach Deutschland ausgeliefert. Im November 1939 wurde er in das KZ Sachsenhausen gebracht. Dort wurde er am 21.5.1942 ermordet.
Für Leopold, Josephine, Josef, Else und Reinhard Rosenthal wurden am 3. November 2017 an der Adresse Alte Nordstraße 5 in Ibbenbüren Stolpersteine verlegt.