Adolph Moh und Alwine Moh

Adolph Moh wur­de am 26.11.1898 in Cros­sen an der Oder gebo­ren. Als Berufs­be­zeich­nung steht in der Hei­rats­ur­kun­de „Zie­ge­lei­ar­bei­ter“, in ande­ren amt­li­chen Urkun­den wird als Beruf „Berg­mann“ ange­ge­ben. Am 5. Juli 1942 hei­ra­te­te er in Ibben­bü­ren Alwi­ne Moh geb. Mersch (gebo­ren am 11.8.1908 in Wes­ter­kap­peln). Bis 1933 war er „füh­ren­des Mit­glied der KPD und gehör­te zeit­wei­se dem Kreis­tag Teck­len­burg als Abge­ord­ne­ter die­ser Par­tei an“ (so in einem Schrift­satz des Regie­rungs­prä­si­den­ten von Müns­ter). Nach dem Reichs­tags­brand am 27./28. Febru­ar 1933 wur­de er in „Schutz­haft“ genom­men und in das Gerichts­ge­fäng­nis in Müns­ter gebracht. Ende Juni wur­den er und ande­re arbeits­fä­hi­ge Häft­lin­ge in das neu gegrün­de­te Ems­land­la­ger Bör­ger­moor ver­bracht und für den Auf­bau des Lagers ein­ge­setzt. Aus dem eben­falls von den Gefan­ge­nen neu errich­te­ten Nach­bar­la­ger Ester­we­gen wur­de er am 15.7.1934 ent­las­sen. Er stand danach unter stän­di­ger stren­ger Über­wa­chung. Im Som­mer 1935 soll er „mit Gesin­nungs­ge­nos­sen“ den Mos­kau­er Rund­funk abge­hört haben

Eine zwei­te Inhaf­tie­rung in ein Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger fand am 15.10.1936 statt. Da wur­de er in das KZ Sach­sen­hau­sen ein­ge­lie­fert, aus dem er am 20.4.1939 ent­las­sen wur­de – offen­sicht­lich im Rah­men einer Amnes­tie an einem ein­zig­ar­ti­gen Natio­nal­fei­er­tag, dem 50. Geburts­tag des Füh­rers. Welch ein Gna­dener­weis! Im Rah­men der Ver­haf­tungs­wel­le nach dem miss­glück­ten Atten­tat auf Adolf Hit­ler vom 20. Juli 1944 wur­de Adolph Moh, dem das „ph“ im Vor­na­men wohl sehr wich­tig war, am 22.8.1944 erneut fest­ge­nom­men und in das KZ Neu­en­gam­me ein­ge­wie­sen. Von dort ist er nicht zurück­ge­kehrt. Wahr­schein­lich teil­te er das Schick­sal von Wal­ter Rie­chel und wur­de mit über 5.000 Gefan­ge­nen auf der „Cap Arco­na“ in der Ost­see ver­senkt.
Alwi­ne Moh leb­te wei­ter­hin auf dem Dicken­berg und bean­trag­te 1953 für ihren für tot erklär­ten Ehe­mann Wie­der­gut­ma­chung und Haft­ent­schä­di­gung, die ihr Ende 1958 bewil­ligt wur­den. Sie selbst war bereits 1952 durch den Kreis-Aner­ken­nungs-Aus­schuss Teck­len­burg als poli­tisch Ver­folg­te aner­kannt wor­den. Ihre letz­ten Lebens­jah­re von 1983 bis 1989 ver­brach­te sie im Alten­heim St. Eli­sa­beth in Hörs­tel-Rie­sen­beck. Dort starb sie am 13.12.1989.

Für Adolph und Alwi­ne Moh wur­den am 23. Juni 2021 an der Adres­se Abend­stern­schacht 39 in Ibben­bü­ren Stol­per­stei­ne ver­legt.