23. Juni 2021

3. Verlegung von Stolpersteinen

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Post­stra­ße 7: Fami­lie Rosen­thal
Regi­ne Rosen­thal, David Rosen­thal, Paul Rosen­thal, Har­ry Rosen­thal, Her­ta Rosen­thal, Hen­ny Rosen­thal, Ernst Rosen­thal, Ella Julia Vic­to­ria Rosen­thal, Ilse Rosen­thal, Gre­te Hond, Hein­rich Rosen­thal

Alte Müns­ter­stra­ße 2
Isack Wink­ler
Syn­ago­gen­stra­ße 1
Heinz Klus­smann
Lag­gen­be­cker Stra­ße 296 (Ende der Sack­gas­se)
Wal­ter Rie­chel
Gru­be Son­nen­schein
Johan­nes Dieck­mann, Johann Dieck­mann und Cla­ra Dieck­mann
Abend­stern­schacht 39: Adolph Moh und Alwi­ne Moh
Adolph Moh und Alwi­ne Moh

Wenn alles so ein­trifft, wie wir es geplant haben, ver­legt Gun­ter Dem­nig am 23. Juni 2021 wei­te­re 19 Stol­per­stei­ne in Ibben­bü­ren. Damit erhöht sich die Zahl der Gedenk­stei­ne in unse­rer Stadt auf 60. Das erfüllt uns mit Dank­bar­keit den Spen­dern gegen­über und mit einem klei­nen Anflug von Stolz, dass wir es nach vier Jah­ren end­lich wie­der geschafft haben, neue Spu­ren in unse­rer Stadt zu legen. Der Umfang unse­rer Bio­gra­fien könn­te grö­ßer sein, wenn wir Zugang zu pri­va­ten Fotos und Doku­men­ten hät­ten. Das ist bei den meis­ten Per­so­nen lei­der nicht der Fall. Da gibt es kei­nen Nach­lass mit Brie­fen und Zeug­nis­sen, die wir aus­wer­ten könn­ten. Das wird mir schmerz­haft deut­lich, wenn ich die aus­führ­li­chen und detail­rei­chen Bio­gra­fien zu den Stol­per­stei­nen in Ham­burg lese. Über 30 Bücher mit einem Umfang von 200 bis 500 Sei­ten ent­fal­ten das Schick­sal von knapp 6.000 Opfern, und auch die Täter­pro­fi­le wer­den in drei Büchern von je 1.000 Sei­ten doku­men­tiert.

Her­aus­ge­ber ist die Lan­des­zen­tra­le für poli­ti­sche Bil­dung Ham­burg, die damit eine ein­zig­ar­ti­ge Mate­ri­al­samm­lung zur Geschich­te der Unter­drü­ckung und Ver­fol­gung von „uner­wünsch­ten Men­schen“ zusam­men­ge­stellt hat. Damit kön­nen wir uns in Ibben­bü­ren nicht ver­glei­chen. Aber es gibt sie auch bei uns, die gründ­lich recher­chier­te umfang­rei­che Bio­gra­fie eines Mit­bür­gers, der ein­deu­tig zu den Opfern der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Dik­ta­tur gehört: Lud­wig Bit­ter. Über ihn hat Nor­bert Ort­gies aus Müns­ter, frü­her Leh­rer am Johan­nes-Kep­ler-Gym­na­si­um, im vori­gen Jahr ein Buch ver­öf­fent-licht: „Zwi­schen Bol­sche­wis­mus und Berg­pre­digt. Lud­wig Bit­ter (1908 ‑1942)“. Auf der Lis­te der nächs­ten Stol­per­stein-Ver­le­gung wird ganz bestimmt der Name von Lud­wig Bit­ter zu fin­den sein. Und es gibt noch eine gan­ze Rei­he von Men­schen, an die wir uns erin­nern soll­ten: Opfer des Eutha­na­sie-Pro­gramms (Ver­nich­tung von Behin­der­ten als „lebens-unwer­tes Leben“), Zwangs­ar­bei­ter, für die es auf dem Zen­tral­fried­hof ein wenig beach­te­tes Denk­mal mit rus­si­schem Text gibt, und wahr­schein­lich noch wei­te­re Mit­bür­ger, die aus poli­ti­schen Grün­den dis­kri­mi­niert und ver­folgt wur­den. Es gibt also noch viel zu tun. Wer mit­ma­chen will, ist herz­lich will­kom­men! Und wer uns unter­stüt­zen will, darf spen­den: För­der­ver­ein Stadt­mu­se­um Ibben­bü­ren, IBAN: DE05 4036 1906 0041 9418 00. Wer mehr wis­sen will, liest nach unter www.stadtmuseum-ibbenbueren.de. Putz­ma­te­ri­al zur Stol­per­stein­pfle­ge kann man in der Stadt­bü­che­rei aus­lei­hen. Und mit dem QR-Code (neben­an) steigt man ein in die Bip­ar­cours-App „Stol­per­stei­ne in Ibben­bü­ren“.

Ger­nold Mudrack, Spre­cher des Len­kungs­krei­ses.