Worum geht’s?
Das Projekt Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig gilt als das größte dezentrale Mahnmal Europas. Ein Projekt, das an die Verfolgung und Vernichtung der Juden, der Sinti und Roma, der politisch Verfolgten, der Homosexuellen, der Zwangsarbeiter und der Euthanasieopfer in der Zeit des Nationalsozialismus erinnert.
In Ibbenbüren nutzen wir dieses Projekt, um jüdisches Leben vor und während der Zeit des Nationalsozialismus in Ibbenbüren zu veranschaulichen.
Todesängste und Hoffnungen begleiteten diejenigen, die nicht aus Deutschland ausreisten, aber auch jene, die ausreisten und um ihre Verwandten und Freunde bangten.
Keine jüdische Mitbürgerin und kein jüdischer Mitbürger, die vor 1933 in Ibbenbüren in ihrer Heimat lebten, lebten nach dem 2. Weltkrieg noch in Ibbenbüren.
Die hier vorgestellten Biografien zeigt zudem die Risiken, denen Personen aus Nächstenliebe, mit Zivilcourage und Überzeugungen, die sie nicht aufgaben, zu der Zeit ausgesetzt waren.
Zur Sprache kommen Krankenmorde an Patienten aus Heilanstalten, die dort wie in einer Falle saßen. Die Ermordungen wurden gegenüber der Öffentlichtkeit verheimlicht und vertuscht, die Angehörigen im Unklaren gelassen.
Zwangsarbeiter wurden nach Ibbenbüren gebracht, die unter täglichen Todesdrohungen unter Tage arbeiten mussten, im Sonderlager 1750 interniert oder im Geheimprojekt Zeolith eingesetzt wurden. Kinder von Zwangsarbeitern starben an Unterernährung und heilbaren Krankheiten.
Und immer wieder sind ganz normale Leute in Konzentrationslagern den Tätern und der Todesmaschinerie der Nazis schutz- und gnadenlos ausgeliefert gewesen.
Seit 2016 haben wir in Erinnerung an diese Ibbenbürener 60 Stolpersteine verlegt. Die Arbeit geht weiter.