Osnabrück

Manfred und Emma Löwenstein

Man­fred Löwen­stein, gebo­ren am 17.9.1902, war das zweit­äl­tes­te Kind von Sal­ly und Ber­ta Löwen­stein und der Bru­der von Juli­us, Lily und Sieg­fried. 1935 hei­ra­te­te er Emma Pop­pert. Man­fred Löwen­stein gehör­te das Schuh­haus Han­se­at in Osna­brück, in dem sein Bru­der Juli­us als Pro­ku­rist arbei­te­te. 1928 bürg­ten bei­de für das Geschäft ihres Vaters, um des­sen Kon­kurs abzu­wen­den. Spä­ter eröff­ne­te Man­fred an der Adres­se Unte­rer Markt 2 in Ibben­bü­ren selbst ein Kauf­haus.

1935 orga­ni­sier­te die NSDAP-Orts­grup­pe einen loka­len Boy­kott gegen alle Geschäf­te, die von Juden geführt wur­den. In der Fol­ge des Boy­kotts muss­te auch Man­fred sein Geschäft auf­ge­ben. Er ver­pach­te­te die Geschäfts­räu­me schließ­lich an einen SA-Mann, der ihm jedoch offen­bar die Pacht nicht zahl­te und das Geschäft bereits ein Jahr spä­ter wie­der auf­ge­ben muss­te. Man­fred Löwen­stein ließ bei sei­nem Schuld­ner Tei­le des Haus­rats pfän­den und beschimpf­te den SA-Mann als Lump und Betrü­ger, was in der Öffent­lich­keit für viel Auf­merk­sam­keit sorg­te. Man­fred und sei­ne Frau Emma Löwen­stein flo­hen kur­ze Zeit spä­ter in das nahe­ge­le­ge­ne Ensche­de. Man­freds Eltern Sal­ly und Ber­tha Löwen­stein gelang es 1938 zur Toch­ter Lily und deren Mann Wal­ter Pop­pert nach Worces­ter in Süd­afri­ka zu flie­hen, die bereits 1936 dort Zuflucht gefun­den hat­ten. 1939 gelang schließ­lich auch Juli­us und Eleo­no­re Löwen­stein die Flucht nach Süd­afri­ka.

Emma Löwen­stein geb. Pop­pert, geb. am 18.3.1904, und Man­fred Löwen­stein über­leb­ten die Shoa und zogen nach Amers­fo­ort, wo Man­fred am 22. Mai 1962 starb. Emma Löwen­stein starb am 26. April 1996 in Buss­um.

Für Man­fred und Emma Löwen­stein wur­den am 9. Novem­ber 2024 an der Adres­se Unte­rer Markt 2 in Ibben­bü­ren Stol­per­stei­ne ver­legt.