Am 11. Mai 2024 besuchten wir das Kamp Westerbork, im Deutschen zur Zeit des Nationalsozialismus auch Durchgangslager Westerbork genannt. Das Lager wurde nicht nur von den Nazis als Durchgangslager verwendet, deswegen hat es im Niederländischen eine allgemeinere Bezeichnung.
Heutzutage ist das Lager ein ungemein grüner Ort, man findet dort viele Bäume, Rasenflächen und Büsche, die insgesamt einen sehr natürlichen Eindruck hinterlassen. Zu Zeiten des Durchgangslagers sah der Ort aber wüstenähnlich aus, unbegrünt und weitläufig mit Sandflächen bedeckt.
Optisch zentral im Durchgangslager war der Abfahrtzug in den Osten. Er war eine ständige Bedrohung: Wer sich nicht fügte, lief Gefahr umgehend in einen solchen Zug verfrachtet zu werden.
Ein Denkmal im Lager ist das vom ehemaligen Lagerinsassen und Künstler Ralph Prins am 4. Mai 1970 enthüllte Gleis-Kunstwerk: Es zeigt eine Bahnstrecke, ausgehend von einem Pufferblock, die über 97 Schwellen geht, von denen 93 mit den Schienen vernietet sind. Die 93 Schienen stehen für die 93 Deportationszüge, die Westerbokr verließen, die übrigen für vier weitere Deportationszüge außerhalb von Westerbork.
Ein weiteres Denkmal besteht aus 102000 Steinen, stellvertretend für alle umgekommenen Lagerinsassen:
Unter einer Glaskuppel erhalten ist das Haus des Lagerkommandeurs Albert Gemmeker:
Um ein ruhiges Lagerklima zu haben, ließ Gemmeker Schulunterricht und Kinderbetreuung im Lager zu, so dass Lagerinsassen eine positivere Sicht der eigenen Lage gewannen, als es tatsächlich war. Andererseits wurde den Insassen gedroht, dass jeder Ausbuchsversuch sofort in einem Abtransport enden würde.